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Marietheres

Die Phasen der Sprachentwicklung Teil 6: Das Ausfeilen beginnt (ab 3 Jahre)


Das Kind baut seinen Sprachschatz aus

Vieles kann das Kind bereits und feilt nun seinen Sprachschatz immer weiter aus. Nun versteht es immer mehr Eigenschaftswörter und auch Farben kennt es nun gut. Auch Fragen kann es nun verstehen. In dieser Phase versteht es noch keine Sätze in denen der Akteur nicht an erster Stelle steht wie zum Beispiel „Den Müll holt das Müllauto“ Dabei versteht das Kind, dass der Müll das Müllauto holen wird. Mit etwa 5 Jahren versteht das Kind komplexe Satzstrukturen und es versteht auch Aussagen die im übertragenen Sinne so gemeint sind zum Beispiel „ich habe die Nase voll“ Mit 6 Jahren versteht es 9000 bis 14000 Wörter und verwendet 3000 bis 5000 Wörter.


Mit der Sprache wird gespielt

Ab dem 4. Lebensjahr erzählt ein Kind nicht mehr allein über Situationen die es erlebt hat sondern kann auch über Dinge sprechen die es sich nur denkt. Es befindet sich also nicht mehr nur im Hier und Jetzt. Mit etwa 5 Jahren kann es Geschichten inhaltlich nacherzählen und wird sich immer mehr seines Sprechens bewusst. Es tut zum Beispiel so als würde es schimpfen oder wütend sein usw.


Die letzten Laute werden erlernt

Mit etwa 4,6 Jahren kann das Kind alle Laute richtig bilden und im Wort anwenden. Die für die Zunge am schwierigsten zu bildenden Laute, nämlich die Zischlaute wie „sch“, „ch“, „ts“ aber auch das „k“, werden erst zum Schluss ab ca. 4 Jahren gelernt und zunehmend angewendet.


Die Grammatik ist komplett

Zwischen dem dritten und dem vierten Lebensjahr lernt es alle grammatischen Strukturen die es noch braucht. Die Sätze werden immer komplexer und die Lieblingsfrage in diesem Alter lautet „Warum“. Das ist leicht zu verstehen, denn mit dieser Frage kann man alles erfragen, was man in der Welt verstehen will. Doch für die Sprachentwicklung folgt etwas viel Wichtigeres. Auf so eine Frage, erhält man eine Antwort, die mit dem Wort „weil“ beginnt. Und mit „weil“ beginnen wiederum Nebensätze und mit diesen versteht man wiederum wie man noch komplexere Sätze bilden kann. Und plötzlich versteht man, dass bei diesen Sätzen das Verb sogar an die letzte Stelle des Satzes wandern muss. Auch das Beugen der Verben und die Zeitformen werden weiter ausgefeilt und Kind wendet sie immer sicherer an.



Quellen

Näger, Sylvia: Literacy. Kinder entdecken Buch-, Erzähl- und Schriftkultur. Herder Verlag. Freiburg im Breisgau. 2017. 6. Auflage


Patzlaff, Rainer: Sprache das Lebenselixier des Kindes. Moderne Forschung und die Tiefendimension des gesprochenen Wortes. Verlag freies Geistesleben. Stuttgart. 2017

Wendlandt, Wolfgang: Sprachstörungen im Kindesalter. Thieme Verlag. 1995



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