Gastbeitrag der Künstlerin Bärbel Bitterlich
Wir Menschen haben eigentlich nicht viele Ausdrucksmöglichkeiten für unsere Gefühlswelt.
Und damit nicht genug, einige dieser Ausdrucksmöglichkeiten werden uns schnell vermiest, weil wir da angeblich nicht gut genug sind. Das führt zu recht aussichtslosen Äußerungen unserer Gefühlswelt.
Wir können zum Beispiel über die Sprache ausdrücken, wie es uns geht. Bei Kindern ist aber die Wortvielfalt meist noch nicht so groß, dass sie wirklich sagen können wie sie sich fühlen.
Dann haben wir die körperliche Bewegung, die ist bei Kindern in der Regel sehr spontan und ein gutes Ventil. Allerdings sollten Erwachsene darauf achten, dass sie wirklich genug Möglichkeiten haben sich körperlich auszutun. (im Auto fahren oder vor dem Fernseher sitzen hilft hier leider nicht).
Nun kann man noch singen oder musizieren, und malen. Also bleiben wir beim malen.
Kinder haben in der Regel alle ein enormes Bedürfnis sich mit Malstiften auszudrücken.
Am besten ist es, wenn man ihnen am Anfang ungiftige und handliche Malblöcke in die Hand gibt. (zum Beispiel Stockmar Wachsblöcke). Für die kleinen Hände sind diese gut zum greifen und sie sehen auch von der Farbwirkung sehr schön aus. Diese Wachsblöcke werden aus Bienenwachs gefertigt und riechen daher sehr angenehm und sind wie gesagt auch ungiftig (Kinder nehmen sie schnell einmal in den Mund, da kann man unbesorgt sein).
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kinder damit herrliche Flächen malen können, ohne das recht unschöne einzelne Linien entstehen (indem man die langen Seiten des Blocks nutzt).
Wenn das Malen eine Ausdrucksmöglichkeit für die Gefühle der Kinder sein soll, dann ist es hilfreich, dass die Eltern oder Erzieher einen Kindertisch bereit stellen auf dem immer frisches Papier zur Verfügung steht (es reicht immer ein Papier). Man kann auch ein Papier über den Tisch ziehen und unten mit Klebeband befestigen. Auch die Stifteschachtel sollte immer bereit stehen. So kann das Kind jederzeit loslegen.
Wenn sie ihr Kind beobachten, werden sie merken, wann es in innerer Zufriedenheit malt, oder wann es etwas ausdrückt wofür es noch keine Worte hat. Da gehen verschiedene Dinge durch den Kopf die ausgelebt werden wollen. Oft stehen sie dann auf und hüpfen oder rennen durch den Raum. All das hilft Dinge die sie erlebt oder gehört haben auszudrücken. Wir Erwachsenen brauchen nicht eingreifen, es ist ein Prozess.
Meist erkennt man auf dem Papier auch wenig Konkretes, das ist auch nicht wichtig. Diese Bilder gehören ja auch nicht an die Wand.
Der eigentliche Malprozess- wie lernen Kinder nun konkret zu malen? Das ist ein anderer Weg und im Grunde auch ein anderes Herangehen. Darüber schreibe ich das nächste Mal.
Viel Spaß beim malen.
B.Bitterlich www.maerchen-galerie.de
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