So lernt dein Kind rechnen
- Marietheres
- 28. März 2023
- 3 Min. Lesezeit
Die Grundlage, dass dein Kind erfolgreich rechnen lernt, liegt im vielfältigen Hantieren mit Mengen (das bedeutet Anzahlen). Dies ist ein Prozess, den dein Kind in seiner Entwicklung lernt und den du spielerisch unterstützen kannst.
Zählen- die wichtigste Fähigkeit
Alles beginnt mit dem Zählen. Ab ca. dem 3. Lebensjahr beginnt dein Kind die Zahlwortreihe wie ein Gedicht aufzusagen. Hinter den Zahlen steht für dein Kind noch keine Bedeutung und manche Zahlen lässt es aus oder vertauscht sie. Erst mit der Zeit und mit vielen Zählerfahrungen wird die Zahlwortreihe mit Leben gefüllt. Dadurch lernt es, dass man etwas abzählen kann, dass Zahlen eine bestimmte Reihenfolge haben und hinter jeder Zahl eine bestimmte Anzahl steht. Das heißt jetzt darf alles gezählt werden, was euch über den Weg läuft- die Eier für den Kuchen, die Straßenschilder bis zur nächsten Kreuzung, die Fenster in eurem Haus und was euch noch so interessiert. Ganz behutsam gehst du das an und schlägst immer wieder Zählspiele vor oder greifst Fragen und Interessen deines Kindes auf. Wenn dein Kind die Lust am Zählen verliert, dann zählst du einfach zu ende. Es sind der Spaß und du als Vorbild, die zum Lernen anregen.

Durch das viele Zählen kann dein Kind bald flexibel vorwärts oder von einer anderen Zahl als eins aus weiterzählen. Vielleicht sogar mit Beginn des ersten Schuljahres rückwärts zählen.
Mengen auf einen Blick erkennen
Außerdem bekommt es immer mehr einen Blick für eine bestimmte Anzahl und kann bald Mengen bis 4 (das ist selbst bei uns Erwachsenen noch so) auf einen Blick erkennen. Auch das kannst du mit kleinen Spielen üben, indem du kurz eine bestimmte Anzahl an Gegenständen zeigst und sie wieder verdeckst. Dein Kind muss nun sagen, wie viele es gesehen hat.

Rechnen verstehen
Sogar Plus und Minus kannst du vor der Schule vorbereiten. Dabei geht es nicht darum, dass dein Kind Rechenaufgaben löst sondern, dass es die Handlung dahinter versteht- bei Plus kommt etwas dazu und bei Minus geht etwas weg. Das kommt in unserem Alltag ganz oft vor, wir müssen es nur sichtbar machen. Zum Beispiel könnt ihr abends den Tisch decken. Du stellst erst zwei Teller heraus und dann nochmal zwei, wie viele habt ihr jetzt? Oder du stellst 6 Teller heraus und nimmst einen weg, wie viele sind es jetzt? Auch im Spiel geht das wunderbar. Vielleicht spielt dein Kind gerne Feuerwehr. Nun hat die Feuerwache schon zwei Feuerwehrautos, aber es kauft noch einen großen Leiterwagen dazu-wie viele Autos hat sie jetzt? Ojee und beim letzten Brand hatte der Einsatzwagen einen Unfall. Wie viele haben sie jetzt noch?

Wenn ihr einmal mit solchen Spielen angefangen habt, werdet ihr entdecken wie viel Mathematik ihr im Alltag macht und es fallen euch immer mehr Situationen ein, die ihr in euer Spiel einbauen könnt. Immer wieder wird dein Kind abzählen, um auf das Ergebnis zu kommen. Das ist in Ordnung, denn darüber wird es immer flexibler im Zählen und allmählich bekommt es schon einen Blick dafür wie viele zwei und eins sind ohne, dass du das ansprechen musst.
Ziffern erkennen
Natürlich darf dein Kind auch schon die Ziffern kennenlernen. Ihr könnt bei einem Spaziergang auf Entdeckungsreise gehen und Ziffern entdecken oder Ziffern in den Sand malen und dazu die passende Anzahl an Gegenständen legen oder ihr bastelt euch ein Memory mit Ziffern und den jeweils passenden Mengen. Hier geht es darum die Ziffern erkennen zu können und zu wissen, welche Anzahl dahinter steht.

Bei all deinen Spielen solltest du darauf achten, dass dein Kind Freude daran hat. Mach keine Schulstunde daraus, sondern binde solche Übungen in die Spielidee deines Kindes mit ein. Versuche außerdem so viel wie möglich mit Gegenständen zu spielen und nicht nur über Bilder. Dein Kind muss Gegenstände anfassen können, die gezählten beim Abzählen zur Seite legen können usw.
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